Wurzelbehandlungen.

Was ist und wann brauchen Sie eine Wurzelkanalbehandlung?
Unsere Zähne bestehen aus einer Zahnkrone und aus einer oder mehreren Zahnwurzeln. Die Zahnkrone (der sichtbare Teil) ist durch eine Schicht aus sehr hartem Zahnschmelz geschützt. Im Inneren der Zahnkrone und der Zahnwurzel befindet sich der Zahnnerv. Dieser besteht aus Bindegewebe, Blut- und Lymphgefäßen und natürlich auch Nervenfasern.
Bei Zerstörungen des Zahnes (Karies, Unfall etc.) kann sich der „Nerv“ (die Zahnpulpa) entzünden und nachfolgend absterben (Schmerzbehandlung). Bakterien können jetzt über die Wurzelkanäle in den Körper eindringen und im Knochen an den Wurzelspitzen Entzündungen hervorrufen. Die körpereigene Abwehr reagiert auf diese Bakterieninvasion schlimmstenfalls mit einem schmerzhaften Eiterherd an der Wurzelspitze. Zudem wird der gesamte Körper durch solche Infektionen belastet.
Derartige Infektionen an (noch) lebenden oder bereits nervtoten Zähnen werden mit Hilfe einer „Wurzelbehandlung“ bekämpft.

Tut eine Wurzelbehandlung weh?

Nein! Weder die Behandlung noch die Zeit danach sollten schmerzhaft sein. Wir alle sind sehr unterschiedlich bei unserer Schmerzempfindung. Im Rahmen einer Wurzelbehandlung müssen die Abwehr- und Heilkräfte des Körpers arbeiten, das ist oft unangenehm zu spüren.
Dieses innere „Umstellen der Körperabwehr“ kann bis zu fünf Tagen anhalten. Während dieser Zeit kann die Einnahme von leichteren Schmerzmitteln für einige Patienten eine Hilfe sein.
Bei hochakut entzündeten Zahnnerven ist die initiale Behandlung manchmal schmerzhaft, weil die Betäubungsmittel eventuell nur eingeschränkt wirken.

Planung

Die gründliche Untersuchung steht am Anfang jeder Diagnose. Erst wenn die genauen Umstände erkannt und eingeordnet wurden, ist eine zuverlässige Behandlungsplanung möglich. Um Aussagen zur Notwendigkeit, Prognose und Behandlungsaufwand einer Wurzelbehandlung treffen zu können ist daher ein Planungstermin erforderlich.

Prognose und Sorgfalt

Wurzelbehandlungen erfordern sehr viel Zeit, Erfahrung, Sorgfalt und Fachkenntnis. Moderne Methoden und Instrumente haben die Prognose solcher Behandlungen steigen lassen. Kein Zahn gleicht einem anderen Zahn. Das Wissen um aktuelle Techniken und eine stetige Übung und Weiterbildung ist die Grundlage für einen langfristigen Behandlungserfolg.
In der Zahnheilkunde ist die endodontische Therapie – basierend auf den Ergebnissen großer internationaler Studien und unter Einhaltung aller Prinzipien – mit einer sehr hohen Erfolgsaussicht zwischen 75% und 95% durchführbar. Dies wird in vielen Studien eindrucksvoll belegt.

Nachsorge

Nach abgeschlossener Behandlung müssen die Zähne bakteriendicht verschlossen und – bei Seitenzähnen – im Regelfall auch mit einer stabilisierenden Krone oder Teilkrone versorgt werden.
Darüber hinaus sollte der Erfolg einer Wurzelkanalbehandlung kontinuierlich kontrolliert werden. Hierfür werden in einem kurzen Termin Röntgenaufnahmen angefertigt und eine kurze Untersuchung vorgenommen, an die wir Sie gerne telephonisch erinnern. Dabei sollten mindestens nach einem und nach vier Jahren Kontrollen durchgeführt werden. Diese Intervalle können in der Nachsorge nach z.B. der Versorgung von Zahnunfällen (Dentales Trauma) auch deutlich kürzer und häufiger sinnvoll sein.

Zahnschema

schematische Zeichnung eines Oberkieferzahnes